Mit
Abstand ein gelungener Ausflug
Tagestour
in den Schwarzwald
(6.
September 2020)
Foto:
Willi
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Busreisen
in Corona-Zeiten sind naturgemäß nicht garantiert
risikofrei, aber dieser Umstand trifft auch immer dann zu,
wenn wir das häusliche Umfeld verlassen. Ganz darauf zu
verzichten, aus den eigenen vier Wänden herauszukommen
und mit Vereinsfreunden etwas zu unternehmen würde das
Leben aber doch recht freudlos machen.
Das
sagte sich auch unser 1. Vorsitzender Edmund Schmitt und
organisierte für Sonntag, den 6. September 2020
kurzerhand einen gemeinsamen Tagesausflug in den mittleren
Schwarzwald. Der Bus wurde vor der Fahrt ebenso
desinfiziert wie die Hände eines jeden der 22
Reiseteilnehmer beim Einsteigen; bei solch kleiner Gruppe
war es dann auch kein Problem, im Bus auf Abstand zu gehen
und so das Risiko zu minimieren, zumal auf der Fahrt jeder
seine Mund- und Nasen-Maske trug.
Erster
Haltepunkt nach der Abfahrt am Harres war "Breig’s
Motorrad- u. Blechspielzeugmuseum" in Zell am
Harmersbach, das seit 2015 auf über 900 Quadratmetern
Ausstellungsfläche eine einzigartige Gesamtschau vieler
Meilensteine aus der Motorradgeschichte präsentiert.
Walter Breig, seit 60 Jahren passionierter Sammler von
altehrwürdigen Zweirad-Maschinen, der Macher dieses
beeindruckenden Museums, hat wertvolle Original-Krafträder
aus den letzten neun Jahrzehnten meisterlich und liebevoll
in Stand gesetzt. Beim Anblick der über 80 historischen
Motorräder der Marken Adler, BMW, Kreidler, NSU, Zündapp
u.a. muss jedes Motorradfahrer- und Sammlerherz höher
schlagen, lässt sich so doch der Zeitgeist der
motorisierten Zweiräder wieder
hautnah nacherleben: ("Nie mehr laufen, Quickly
kaufen!").
Besonders
gut gefiel uns auch die zweite Abteilung des Museums, die
eine großartige Sammlung von Blechspielzeug darbietet: Über
2000 Exponate sind aufgereiht in mehr als 80 mannshohen
Vitrinen - vor allem natürlich aus dem Bereich der
Motorik: Spielzeugautos, -motorräder, -kutschen und
-lokomotiven, daneben aber auch z. B. Puppenstuben oder
historische Miniatur-Klassenzimmer geben einen Überblick
über die Kulturgeschichte des Spielzeugs. Unser Prädikat
für das Museum: auf jeden Fall besuchenswert.
Durch
die reizende Landschaft des Kinzigtals ging die Fahrt bei
recht schönem Wetter (trotz nicht so berauschender
Vorhersage) weiter zum alten Flößerstädtchen Wolfach,
wo wir getrennt in kleinen Gruppen Mittagspause machten;
in verschiedenen Lokalen mit Außenbewirtung entlang der
verkehrsberuhigten Hauptstraße ließ sich nicht nur die
Mahlzeit beschaulich ein-, sondern auch das schöne
Ortsbild mit seinen stattlichen Fachwerkhäusern und dem
historischen Rathaus betrachtend aufnehmen. |
Foto:
Helga
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Über pittoreske Schwarzwaldorte wie Schiltach,
Schenkenzell, Alpirsbach - auch schnelle Blicke im
Vorbeifahren lohnen sich - führte uns die Reise weiter
zur nächsten Station, von der die wenigsten schon etwas
gehört hatten: nach Glatt nämlich, einem Ortsteil von
Sulz am Neckar am östlichen Rand des Schwarzwalds. Hier
schmiegt sich im gleichnamigen Tal ein viertürmiges
Wasserschloss an den kleinen Ort an, eines der ältesten
Renaissance-Schlösser Süddeutschlands. Heute birgt die
bestens erhaltene Schlossanlage ein Kultur- und
Museumszentrum, das im Hauptgebäude und in der ehemaligen
Zehntscheuer insgesamt vier museale Einrichtungen
beherbergt: Die Exponate im Schlossmuseum veranschaulichen
die Geschichte der ehemals hohenzollerischen Herrschaft
Glatt, ein Bauernmuseum stellt bäuerliches und
dorfhandwerkliches Kulturgut aus, das Adelsmuseum
dokumentiert die Geschichte des Adels am oberen Neckar und
präsentiert eine umfangreiche Rüstungs- und
Waffensammlung, und schließlich rundet eine Galerie
regionaler Kunst das Kulturangebot ab: Reichlich
Gelegenheit also zum Beschauen, aber auch zum Verweilen
inmitten eines wirklich attraktiven historischen Ambiente.
Im Schlosshof luden gleich zwei Cafés zu Kaffee und
riesigen Stücken Schwarzwälder Kirschtorte, die
allerdings auch eine Unzahl von Wespen anlockten. Wer Lust
hatte, konnte sich stattdessen auch im malerisch
naturbelassenen Schlosspark ergehen und eine uralte Linde
mit sieben Metern Stammumfang bestaunen.
Abschlussort einer gelungenen Tagesfahrt war zu guter
Letzt Dornstetten, ein mittelalterlich anmutendes
Städtchen, dessen Kern ein sehenswertes Ensemble aus
barocken Fachwerkbauten, historischem Marktplatz, Brunnen
und Kirche bietet.
Über
Horb, Calw und Pforzheim ging's dann nach einem schönen
und erlebnisreichen Tag nach Hause. Verdienter Applaus am
Ende für den Busfahrer und vor allem für Edmund, dessen
Vorbereitung, Organisation und Zeitplanung mal wieder ans
Perfekte grenzte...
(Veröffentlicht
im Mitteilungsblatt St. Leon-Rot vom 17.09.2020)
Bilder
sind online: Helga
(48), Willi
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