Veteranenfreunde St. Leon e.V.


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„Dreierlei“-Ausfahrt

der Oldtimerfreunde aus St. Leon, Wiesloch und Heidelberg

  Sonntag, 30. Juni, 9 Uhr früh. Sonne, strahlend blauer Himmel. Ideal also für eine Oldtimerausfahrt. Noch ist es herrlich sommerlich-frisch. Aber der Wetterdienst hat den heißesten Tag des Jahres prognostiziert. Auf dem schattigen Parkplatz beim Harres haben sich vier Dutzend Veteranenfreunde und –freundinnen samt ihren gepflegten und gehegten „Schätzchen“ eingefunden; denn heute  ist es wieder so weit: Die  alljährliche „Dreierlei“-Ausfahrt, vor Jahren von den drei befreundeten Oldtimer-Vereinen aus der Region ins Leben gerufen, steht auf dem Programm. Turnusgemäß lag und liegt in diesem Jahr die Zuständigkeit für Planung und Durchführung bei den Veteranenfreunden St. Leon.

      

Vor dem Start (Foto: Helga)

   

  Uli, unser Cheforganisator, begrüßt die Teilnehmer, weist als Mediziner speziell die Cabrio-Fahrer auf die Gefahren der Sonneneinstrahlung bei offenem Verdeck hin und verteilt den Streckenplan. Die Streckenführung orientiert sich dieses Mal an schönen Landschafts- und malerischen Ortsbildern des vorderen Kraichgaus. Und los geht’s in die langsam aufkommende Hitze hinein.

     

Sektempfang auf dem Flugplatz Malsch (Foto: Helga)

     

  Auf Nebenstraßen führt die erste Etappe über Rauenberg, Rotenberg und Mühlhausen nach Rettigheim und zum Schluss über Wirtschaftswege auf das Flugplatzgelände von Malsch. Mit freundlichem Einverständnis der Flugsportgemeinschaft Letzenberg Malsch wird hier die erste Pause eingelegt. Flugs sind Tische und Bänke hergerichtet; bei Sekt (für die Beifahrer!), Saft, Mineralwasser, Butterbrezeln und Elisabeths selbst gebackenen Hörnchen lassen sich Benzin- und sonstige Gespräche besser führen. Der Flugzeughangar wird für uns geöffnet; wer will, kann einen Blick auf die Segelflugzeuge und eine Kunstflugmaschine werfen und sich fachmännisch übers Fliegen informieren lassen.

  Nach geraumer Zeit zieht die Karawane weiter - abseits von Autobahn und Schnellstraßen durch sommerliche Kraichgau-Landschaften und sonntäglich-verschlafene Dörfer. Nach Tairnbach, Balzfeld und Hoffenheim nehmen wir das nächste Ziel und damit den Höhepunkt der Ausfahrt ins Visier: das Privatmuseum Philipp in Sinsheim, ein wahres Eldorado für Motorbegeisterte und Sammler im Allgemeinen. Im Hof des ehemaligen Autohauses erwartet uns nicht nur der Besitzer persönlich, der sein Museum nur für Gruppen nach vorheriger Terminabsprache öffnet, sondern auch eine auf der Retro-Classics in Stuttgart erstandene Original-Aral-Tankstelle aus den 1950er Jahren mit allem Drum und Dran - von der Zapfsäule bis zum Verkaufsraum. Damit ist das Signal gesetzt zu einer außergewöhnlichen Führung: Auf zweitausend Quadratmetern erwartet uns eine unglaubliche Sammlung von technikhistorischen Kulturgütern, die Klaus Philipp im Lauf von Jahrzehnten zusammengetragen hat: Neben 75 Autos, 150 Motorrädern, 200 Fahrrädern, vielen großen und kleinen Automodellen und Kindertretautos aus verschiedenen Zeiten füllen Dekoartikel, Emailschilder, Musikboxen, Radios, Fotoapparate, Bierseidel, Werkzeuge, Möbel und vieles mehr aus den 50er und 60er Jahren die drei Hallen bis auf den letzten Winkel. Am Ende der Besichtigung bleibt nur, von den Eindrücken auf dieser Zeitreise von 1910 bis 1990 schier erschlagen, erschöpft im Gästebuch zu blättern und die begeisterten Kommentare zu registrieren. À propos: Das Fernsehen war auch schon da…

     

 

Ein Eldorado für Sammler: Privatmuseum Philipp in Sinsheim (Foto: Joachim)

      

  Danach Aufbruch Richtung Mittagessen. Den Weg zeigt uns der „Kompass des Kraichgaus“, die Stauferburg Steinsberg, die, von Weitem sichtbar, über Weiler aufragt. Über Hilsbach erreichen wir den traumverlorenen Kreuzbergsee und den neuen Kreuzberghof, in dessen Biergarten wir unter Sonnenschirmen bei einem kühlen (alkoholfreien) Bier den offiziellen Teil der Ausfahrt ausklingen lassen. Wer Lust hat, kann noch weiterfahren nach Neuthard, wo die dortigen Oldtimerkollegen ihr Sommerfest abhalten…

   

  Heiß war’s und schön. Dank an Helga, Uli und alle anderen, die mitgeholfen haben und mitgefahren sind.

(Veröffentlicht am 11. Juli 2019 im Gemeindeblatt St. Leon-Rot)

        

Ausklang am Kreuzbergsee (Foto: Helga)

        

Weitere Fotos von Helga (27) und Joachim (20)