Veteranenfreunde St. Leon e.V.


Home | Termine | Archiv | Chronik | Historie | Fahrzeuggalerie | Links | Formulare | Impressum/Datenschutz

    

Aktuelles

   

Nächster Stammtisch:

10. März 2023
 

"Zum Löwen"
 
Marktstr. 44, St. Leon
 
ab 19 Uhr



 ______________________________________
 
 
Helgas Bilder von der Weihnachtsfeier sind online! (28)
 


   
____________________________________
    
 

Edmund Schmitt

Motorräder auf der Veterama Mannheim 2022

 Die Veterama in Mannheim ist zwar vorbei, aber die Erinnerung an diese großartige Ausstellung bei idealem Wetter wird wieder wach bei diesen Bildern, die ich für euch ausgelesen habe:

Fotogalerie

Dazu möchte ich kurz und der Reihe nach einige Anmerkungen machen, ohne mich allzu sehr in technischen Details zu verlieren.

Die Rene Gilette aus Paris ist nach der Restaurierung ein wahres Prachtstück geworden – unser Joachim wird daran seine besondere Freude haben.

Die Zündapp ist ein typischer Vertreter eines sog. “Bauernmotorrads” gewesen...soll heißen, diese Fahrzeuge kamen mit minimaler Pflege aus und waren dennoch zuverlässig und preiswert in der Unterhaltung. Die Bezeichnung war also nicht abwertend gemeint, ganz im Gegenteil. Ihre Besitzer hatten ganz andere Aufgaben zu bewältigen, als sich groß um eine regelmäßige Wartung zu kümmern und dennoch haben diese Fahrzeuge treu ihren Dienst verrichtet.

Das hier fotografierte Modell hat noch eine Tankschaltung, separaten Tacho und eine Trapezgabel und dürfte ein Vorkriegsmodell gewesen sein.

Im Hintergrund eine ebenso gut restaurierte 250-er BMW, über die ich in meinem letzten Mail ausführlicher geschrieben habe.

Die Horex Regina war ein Traum vieler Motorradfahrer. Dieser Langhuber hatte meist einen Hubraum von 350ccm, manchmal auch 250 oder 400ccm. Der Auspuffschlag, heute nennt sich das Sound, war wirklich beeindruckend. Es gab aber auch eine weniger schöne Seite an ihr – vollgasfest, damals in den 50-er Jahren war das noch ein Thema, war sie nur bedingt – sie neigte dann zu Kolbenklemmern und wehe dem Fahrer, der nicht auf der Hut war und nicht sofort den Kupplungshebel betätigte...!

Ein zweites Problem konnte es beim Starten geben – wir reden hier von einem Kickstarter und keinem elektrischem Anlasser – wer hier vergessen hatte die Zündung (noch per Handhebel einstellbar) auf “Spät” zu stellen, der war für ein paar Wochen gehbehindert, weil der Motor rückwärts lief und über den Kickstarter mit Macht zurückgeschlagen hat – ein Langhuber mit seinem höheren Drehmoment war hier besonders unbarmherzig.

Der Firmenname Horex ist zusammengesetzt: aus Bad Homburg, dem Firmenstandort und Rex, der Einmachgläserfabrik.

Manche von euch haben vielleicht noch so ein Glas zu Hause: in Kreuzform ist der Name REX waagrecht und senkrecht auf dem Deckel zu lesen, wobei das “E” in der Mitte gemeinsam steht.

Die blaue NSU könnte eine Super-Fox (125ccm) oder eine Maxi (175ccm) sein. Daß NSU eine innovative Firma gewesen ist, hat sie vielfach bewiesen – im Motorrad- und im PKW-Bau. Der Erfolg von Audi liegt im Wesentlichen auch in der Übernahme von NSU begründet. Super-Fox, Maxi und Max (250ccm), hatten nach meinem Wissen als einzige Nachkriegs-Motorräder aus deutscher Fertigung eine obenliegende Nockenwelle! Eine weitere Besonderheit war der Antrieb dieser Nockenwelle durch eine sogenannte Schubstangensteuerung, die besonders laufruhig ihren Dienst verrichtete. Mir ist sonst kein Motor mit dieser Lösung bekannt, vom PKW-Motor für den NSU Prinz mal abgesehen! Die geniale Idee dazu hatte der damalige Chefkonstrukteur Albert Roder, (1896 - 1970) der sich wohl auch vom Antrieb bei Lokomotiven der damaligen Zeit hat anregen lassen. Er war übrigens auch der geistige Vater des Erfolgsmodells NSU Fox. Mehr über seinen Erfindergeist und seine berufliche Laufbahn ist unter dem Link

http://www.meisterdinger.de/kon/roder/index.htm

zu finden - eine hochinteressante Lebensgeschichte! NSU war 1955 übrigens zum 2. Mal die weltweit größte Motorradfabrik !

Nürnberg war mal eine Hochburg des Motorradbaus, die hier abgebildete (deutsche) Triumph ist vermutlich eine 350-er Kongress mit M.A.G. Motor.

Ardie, Hercules, Victoria  und Zündapp kamen ebenfalls aus der “Motorradstadt” Nürnberg, die für die Fabrikation qualitativ hochwertiger Motorräder weithin bekannt war.

https://artsandculture.google.com/story/kQVxk6pjX0I2KA?hl=de

In dieser Bildersammlung sind teils seltene Motorräder aus der Frühzeit des Motorradbaus zu sehen...die meisten (oder alle ?) aus Nürnberg.

Und so sieht Motorradbau “heute” aus, aber das ist ja auch schon wieder an die 50 Jahre her! Die  blitzsauber restaurierte Suzuki GT500 mit dem 2-Zylinder Zweitaktmotor wurde in den 70-er Jahren gebaut und hatte 38 PS.

Wer kennt ihn nicht, den bärtigen Mann, selbst schon ein Veteran, der für geringes Geld seine Transportdienste für die gekauften schweren “Brocken” der Veteramabesucher vom Austellungsgelände bis zu ihrem geparkten Fahrzeug, anbietet. Schön, daß es noch solche “Konstanten” gibt, über die wir uns jedes Veterama-Jahr erneut freuen dürfen.

Die BMW R42 wurde von 1925 bis 1928 als Tourenmotorrad gebaut. Mit ihren 12 PS aus 500ccm und relativ leichten 127 kg schaffte sie damals 95 km/Std. – mehr als genug für die Straßen zu der Zeit.

Die 4-Zylinder Militaire ist eine absolute Rarität ! Den prestigeträchtigen 4 Zylindermotoren durfte man allerdings nie zu viel Leistung abverlangen, da hintereinander angeordnet nur der erste Zylinder ausreichend gekühlt wurde – das war aber bei allen anderen Motoren dieser Bauart genauso. Ich kann mir gut vorstellen, daß in der Bedienungsanleitung darauf hingewiesen wurde, daß Vollgasfahren nur im Winter oder bei Seitenwind möglich ist.

Aber Scherz beiseite – die ungewöhnliche Konstruktion ist ca. 1915 in USA auf den Markt gekommen und holte aus den zunächst 1200 ccm 11 PS heraus. 1917 schon ging die Firma in Konkurs.

Wer kennt unter den Oldtimerenthusiasten nicht die Marke Wanderer, die 1932 in die Auto-Union eingebracht und diese wiederum zum Vorläufer der Audi-Werke wurde. Wanderer in Chemnitz war durch seine Qualität damals das, was man heute als Mercedes unter den Fahrzeugen bezeichnet.

Die abgebildete Maschine vom Typ 2 1/2 PS mit 327 ccm von 1910, hatte noch Riemenantrieb und einen mit Karbidgas betriebenen Scheinwerfer. Es ist stark zu vermuten, daß hier noch ein Oberflächenvergaser zum Einsatz gekommen ist, hierbei ist der flüssige “Brennstoff” im Tank verdunstet und wurde mit Luftzumischung zum Motor geführt.

Ein so betriebener Motor konnte auch mit allen möglichen Spirituosen betrieben werden. Besonders gut lief damit der Motor auf holpriger Strecke, weil durch das Schütteln des Treibstoffes mehr Gas verdunstet ist.

Der Motor hatte ein gesteuertes Auslaßventil und vermutlich ein sog. “Schnüffelventil” als Einlaßventil – es öffnete sich durch den Unterdruck bei der Abwärtsbewegung des Kolbens automatisch.

Die Anordnung der Ventile ist hier als ioe-Steuerung (inlet over exhaust = Einlaß über Auslaß) ausgeführt, was auf die Lage der Ein- und Auslaß-Kanäle, bzw. -Ventile hinweist - man spricht auch von wechselgesteuerten Ventilen.

Auffallend ist das Fehlen einer Vorderradbremse. Nachdem im frühen Motorradbau auch Vorderradbremsen vorhanden waren und das Blockieren der Bremse aber schwere Unfälle verursacht hatte, hat man auf diese Bremsen dann erst mal eine Zeit lang ganz verzichtet – diese Entscheidungen sind um 1910 (+/-) gefallen und nicht nur bei Wanderer.

Als letztes Bild sei hier die Standard BS 500 (Ludwigsburg) in der Luxusausführung vorgestellt, die von 1928-33 gebaut wurde und es mit ihren 12 (oder 16?) PS  aus einem M.A.G.-Motor auf 120 km/Std. gebracht hat.

Ich bin gerade am überlegen, ob das das gleiche Modell der grünen Standard von Fred ist?

 _________________________________________
 
   

 Edmund Schmitt

Motorräder (II)

 Hier mein 2. Beitrag aus der Welt des Motorrads.

Zur Fotogalerie 

Auf der diesjährigen Oldtimerausstellung in Dielheim bin ich wieder auf alte “Bekannte” getroffen. Über jedes dieser legendären Motorräder gäbe es eine Menge zu berichten, aber ich will mich nur auf einige Merkmale beschränken.

Die Quick von NSU (1936-53) gab’s schon vor dem Krieg, aber so richtig an Bedeutung hat sie erst danach gewonnen. Dieses “Moped” war mithin das “Rückgrat” der Mobilisierung beim Wiederaufbau der Wirtschaft. Über 235 000 Stück wurden davon gebaut. Zuverlässigkeit und Genügsamkeit waren sprichwörtlich. Die 3 PS aus ca. 100 ccm, die die Quick auf 60 km/Stunde beschleunigen konnte, waren vollkommen ausreichend für diese Zeit. Anbei ein Foto einer unrestaurierten Quick.

“Fixe Fahrer fahren Fox” war seinerzeit (1949-54) ein Werbespruch für dieses außergewöhnliche kleine Motorrad – und das war nicht übertrieben. In der 100 ccm-Klasse gab es seinerzeit so gut wie keine Viertakter, und sie alle kamen nicht an die Leistung der kleinen Fox heran – hatten alle nur 2,5 bis 4,5 PS zu bieten. Mit 6 PS bei der Fox waren dagegen gut 80 km/Stunde zu erreichen. Ungewöhnlich: Die kostengünstige Konstruktion der Kurbelwelle war nur einseitig gelagert (fliegende Kurbelwelle), und bei der Fox kam zum ersten Mal ein Pressstahlrahmen zum Einsatz, der ebenfalls die Kosten senkte; Super-Fox, Maxi und Max sollten danach diesem Beispiel beim Rahmenbau noch folgen. Über den Nockenwellen lagen  Schlepphebel, die den Hub dann verschleißarm an die Stoßstangen weitergaben – überhaupt nicht selbstverständlich! Die NSU-Fox vom Chefkonstrukteur Albert Roder hatte das Aussehen eines richtigen Motorrads - was sonst noch auf dem Markt war, hat in der Hubraumklasse eher an ein Moped erinnert. Das Hinterrad war gefedert, was in der Klasse und zu der Zeit auch bei größeren Motorrädern noch keinesfalls Standard war – sie war als Hinterradschwinge mit Zentralfeder ausgeführt – so etwas nennt sich heute Cantilever-Federung. Wen das immer noch nicht überzeugt hatte, musste beim Preis von nur 985 DM einsehen, dass es fürs Geld nichts Besseres in der Klasse gab. Von 1949 bis 1954 wurden ca. 59 000 Exemplare der Fox gebaut.

Unsere erste Motorisierung war dann folgerichtig auch eine Fox – ich erinnere mich noch gut an die Fahrten zu dritt (!) zwischen Wiesloch, Malsch und Rettigheim, aber auch an Ausflüge nach Speyer und zum Einkaufen nach Bruchsal – die Polizei hat damals bei dem “Trio” noch ein Auge zugedrückt. NSU war, wie auch DKW, einmal eine der größten Motorradfabriken der Welt, wobei NSU die größere “Strahlkraft” in die Welt hinaus vorzuweisen hatte.

Die hübsche kleine Honda CB100 wurde von 1971 bis 1985 gebaut. Mit obenliegender Nockenwelle und hoher Drehzahl (11 000) leistete der 100 ccm-Motor 11,5 PS und ermöglichte damit eine Geschwindigkeit von 110 bis 120 km/Stunde. Die Japaner hatten zu der Zeit längst bewiesen, dass solche Drehzahlen beherrschbar waren. Um die Motoren von der Baugröße her klein zu halten und trotzdem beachtliche Leistungen zu erzielen, gab es nur den Weg über eine entsprechend hohe Drehzahl.

Die Moto Guzzi V7  (ca. 700 ccm) wurde von 1967 bis 1976 gebaut; sie hatte anfangs nur 40 PS und konnte bei dem Hubraum-Leistungsverhältnis deshalb recht schaltfaul gefahren werden. Bei diesem Verhältnis sollte der Motor eigentlich auch “ewig” halten – ebenso der Kardanantrieb, der von der Konstruktion her schon verschleißarm ist. Wenn ich mich richtig erinnere, hat man darauf geachtet, dass einige Aggregate aus dem Automobilbau (FIAT?) verwendet wurden – Anlasser und Lichtmaschine, z.B. Das hatte Kosten- und Verfügbarkeits-Vorteile. Die V7 wurde gerne mit Seitenwagen betrieben.

Die gute BMW R25/3 mit ihren bescheidenen 12 PS und Kardanantrieb stand ebenfalls für Zuverlässigkeit und lange Haltbarkeit. Damit war man komfortabel mit 95 km/Stunde unterwegs. Von diesem Urmodell wurden ab 1950 über 23 000 Motorräder gebaut. Es folgten weitere Varianten, z.B. die R25/2 ab 1951,  R25/3  von 1953-56 mit Vollnabenbremsen, und ab 1956 kam die R26 mit jetzt 15 PS; es endete mit der R27 mit 18 PS, die von 1960-66 gebaut wurde. R26 und R27 hatten, entgegen ihrer Modellbezeichnung, immer noch 250 ccm, aber beide hatten jetzt eine Vorderradschwinge für gesteigerten Fahrkomfort.Insgesamt wurden von diesen 250ccm-Motorrädern zwischen 1950 und 1966 ca. 155 000 Maschinen gebaut. R26 und R27 konnten in der Motorradkrisenzeit nicht mehr an den Erfolg der Vorgängermodelle anknüpfen. Ungewöhnlich bei BMW-Motorrädern war die Konstruktion des Kickstarters. Trotz des relativ kleinen Hubraums wurde auch sie gerne im Seitenwagenbetrieb gefahren, z.B. mit einem Steib LS200.

Hier noch ein Link zu einem kleinen Video: BMW R25/3 in Aktion und Montage eines Motorrads: https://www.youtube.com/watch?v=1oPaqxsmrnw. Erwähnt sei noch, dass der Motortyp auch in der Isetta Verwendung fand.

Zum Schluss noch eine Ducati Desmo(dromic) (vermutlich mit zwischen 750 und 850 ccm); der Name weist auf eine Zwangssteuerung der Ventile hin, d.h. sie sind durch eine Kurvenbahn gezwungen, eine exakt  vorgeschriebene Bewegung zu machen, was bei hohen Drehzahlen zur Erzielung von maximalen Leistungen erforderlich ist, aber hohe Kräfte und demnach hohen Verschleiß verursacht. Jedenfalls kann das Ventil nicht mehr flattern, d.h. es kann kein Eigenleben, durch Trägheit bedingt, mehr entwickeln. Die Zwangssteuerung gab’s bereits bei einem NSU-Motorrad von 1909, geht aber zurück auf Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach. Bei den geringen Drehzahlen, die damals noch üblich waren, hat der Verschleiß kaum eine Rolle gespielt, weil keine hohen Kräfte im Spiel waren.

Zum Schluss will ich noch auf eine kleine Preissensation hinweisen – wer ein neues Motorrad im klassischen Stil kaufen möchte, sollte mal einen Blick auf die  brandneue 350-er Royal Enfield Meteor für 4100 Euro (!) werfen. Sie hat zwar nur 20 PS, aber die 350-er der 50-er Jahre hatten auch nicht mehr, dafür ist aber auch sie ein Langhuber mit bereits hohem Drehmoment in den niedrigen Drehzahlen – wenn man so will, ein neuwertiger “Oldtimer” zum Schnäppchen-Preis: https://www.youtube.com/watch?v=h6vcyH8iLJY.

____________________________________________________

 

Ausfahrt ins Zabergäu

(20. Juli 2022)

Zur ersten gemeinsamen Ausfahrt nach langer Corona-Pause, in der das Clubleben, zumindest was die Aktivitäten mit dem eigenen fahrbaren Untersatz betrifft, auf Sparflamme lief, trafen wir uns am Morgen des 20. Juli in gelöster Stimmung endlich einmal wieder auf dem Harres-Parkplatz. Das Wetter hatte es gut mit uns gemeint, fast zu gut, brannte die Sonne doch am bisher heißesten Tag des Jahres schon um diese Zeit erbarmungslos vom Himmel - für den Veteranenfreund aber kein Problem. Los ging's um halb elf, Ziel war Dürrenzimmern im Zabergäu.

 

 

Über Malsch, Angelbachtal, Östringen und Eichelberg fuhren wir im Konvoi auf wenig befahrenen Nebenstraßen Richtung Eppingen. In der Dorfmitte von Elsenz dann ein plötzlicher Stopp der Kolonne; das Führungsfahrzeug war mit lautem Knall über eine auf der Hauptsttraße liegende gebrochene Fahrwerksfeder gefahren; zwar war nichts passiert, das Corpus delicti musste den Tour-Teilnehmern aber natürlich dann auch trophäenartig präsentiert werden. Nach Eppingen passierte man den Ottilienberg mit seiner Wallfahrtskapelle, um dann vor Kleingartach die Grenze vom Kraichgau zum Zabergäu, also von Baden nach Württemberg zu überschreiten, respektive zu überfahren. Der Höhenzug des Heuchelbergs bestimmte ab jetzt das Landschaftschaftsbild; an seinen sonnenverwöhnten Südhängen gedeihen vor allem die typisch Württemberger Rebsorten Lemberger und Trollinger. Der intensive Weinbau macht das Zabergäu um das Flüsschen Zaber zu Deutschlands größter Rotweinlandschaft.

Durch historische Fachwerkdörfchen führte uns der Streckenplan weiter zum Zielort Dürrenzimmern und seinem Hausberg, dem "Hörnle". Auf steiler Rampe ging es hoch zum großen Waldparkplatz vor der gleichnamigen Waldschenke. Von deren großem Wein- und Biergarten genießt man einen atemberaubenden Ausblick über das gesamte Zabergäu, bei klarem Wetter reicht die Sicht bis zum Stuttgarter Fernsehturm.

 

 

Nach einer ausführlichen, an schattigem Platz verbrachten Mittagspause, die neben Essen und Trinken vor allem dem zweiten Zweck der Ausfahrt, dem geselligen Beisammensein, Gesprächen und Erfahrungsaustausch gewidmet war, machten wir uns in Erwartung einer kühlen Kellereiführung auf zum Weingut Rolf Willy im nahegelegenen Nordheim. Nachdem wir im mediterran gestalteten Innenhof unsere Fahrzeuge abgestellt hatten, begrüßte uns im Proberaum der Juniorchef der Privatkellerei bei einem kleinen Sektempfang und führte humorvoll und beredt in die Firmengeschichte ein. Aktuell vermarktet die Privatkellerei ungefähr 220 ha Rebfläche aus den Weinbergen der Familie Willy und ihrer angeschlossenen Erzeugergemeinschaft. Neben den Weinen werden auch Seccos, Liköre und Edelbrände angeboten. Viele Auszeichnungen bei nationalen und internationalen Wettbewerben für die Spitzenweine sprechen für sich.

 

 

Nach dem prickelnden Empfang ging es in den kühlen Keller. Die Führung durch die weiträumige Anlage gewährte interessante (W)einblicke hinter die Kulissen. Durch einen langen Tunnel marschierten wir von der alten in die vor drei Jahren für zehn Millionen Euro erbaute neue Kellerei. Beeindruckend. Dicht an dicht stehen reihenweise die Barriquefässe, in denen die Weine reifen. Schließlich führte uns der Fahrstuhl wieder in die Oberwelt. In der modernen (und klimatisierten) Besucherlounge, deren große Glasfront den Blick auf den Heuchelberg freigibt, bildete eine Weinprobe den Abschluss unserer Führung. Die Fahrer mussten sich zwar notgedrungen großenteils mit Mineralwasser begnügen, während die Beifahrer(innen) dem Wein zusprechen konnten, aber trotzdem klang unser Ausflug natürlich in angeregter und entspannter Atmosphäre aus.

 

 

Unser Dank geht an Werner Knebel, der die schöne Ausfahrt initiierte und organisierte.

[Veröffentlicht in den Gemeindenachrichten St. Leon-Rot, 29.07.2022]

 

  

Fotogalerie, Video (Alexander)

______________________________________________
 

Edmund Schmitt:

Motorräder
(Zur Bildergalerie)

Beim Schleppertreffen in Mühlhausen waren neben den obligatorischen Treckern auch ein paar Motorräder zu sehen - unter anderem eine “La Francaise Diamant” - diese Marke war völlig neu für mich. Wer mehr darüber erfahren möchte findet’s unter:

https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=La+Francaise+Diamant

Auch ein paar top-restaurierte Zündapp Kleinkrafträder gab es zu bewundern.

Das Gespann ist eine russische Kopie (hier mit einigen Abänderungen) unserer 750-er BMW R71 (1938-42) und wurde an 2 Standorten gebaut; sie ist bei uns Oldtimerfreunden als Dnepr oder Ural bekannt. In der ältesten Serie, die der R71 am nächsten gekommen ist, hieß sie M72. Auch Donghai aus China hat diese BMW mal als Yangtze 750 nachgebaut.

Der beeindruckende Lanz-Bulldog trägt bereits ein Firmenschild mit beiden Namen: John Deere und Lanz und ist schon grün lackiert – Lanz war immer blau.

Wer sagt denn, daß moderne Motorräder immer häßlich aussehen müssen?

Es gibt einige, die in den letzten Jahren mit klassischem Design auf den Markt gekommen sind und sogar einen kernigen, aber unaufdringlichen Sound haben...viele davon in der 125-er Klasse. Ein schönes Beispiel ist mir letztens vor die Linse gekommen: eine Brixton – auffällig sind die Ballonreifen:

https://www.brixton-motorcycles.com/de/models/

Die Yamaha XJ 650 (vermutlich 71 PS-Version) aus den 80-er Jahren wartet auf einen neuen Besitzer, vermute ich mal:

 https://de.wikipedia.org/wiki/Yamaha_XJ_650
 

________________________________________________________________
 

Beim 45. Oldtimer-Meeting im Baden-Badener Kurpark (8.-10. Juli 2022) wurde der 1953er MG TD Roadster unserer Vereinskameraden Esther und Willi Nissel als einer der 120 schönsten Oldtimer mit einem Pokal prämiert. Die Jury berücksichtigte bei der Preisvergabe neben Zustand und Seltenheitswert der Oldtimer auch „Costumes d’époque“ oder eine Blumendekoration. Die Siegerehrung im Anschluss an den Corso bildete den Abschluss und Höhepunkt des Oldtimertreffens am Sonntagnachmittag.

Herzlichen Glückwunsch an Esther und Willi!

Foto-Galerie: Baden-Baden-Impressionen
(43 Fotos, Willi V.)


     
_________________________________________________________________

 

  

Zeitreise in die Technikgeschichte

Busausflug in die Pfalz am 15. Mai 2022

 Seit fast 40 Jahren treffen wir uns sowohl zu regelmäßigen Clubabenden als auch zu gelegentlichen Ausfahrten. Mit unseren meist selbst restaurierten alten Autos fahren wir über ruhige Nebenstraßen durch die nähere Umgebung und genießen die Natur und die schönen Landschaften und fragen uns, warum man im Urlaub immer in die Ferne schweifen muss. In Deutschland ist es doch auch sehr schön. Da laden wunderbare Fleckchen ein zum Anhalten, zur Kaffeerast oder gar zum kleinen Picknick. Außerdem besichtigen wir gerne private Oldtimermuseen, von denen es in der näheren Umgebung eine ganze Menge gibt. Für größere Entfernungen wird dann auch schon mal ein Omnibus angemietet.

Letzten Sonntag führte die Busfahrt in die Pfalz nach Quirnheim zum Motorrad-Technikmuseum „Leiningerland“. Hier haben 170 Mitglieder eines Vereins neben zahlreichen wunderschönen alten Zweirädern auch außergewöhnliche und seltene Schätze zusammengetragen und wieder instand gesetzt. Sie wollen damit den Besuchern und vor allem der Jugend die Technik und die heute meist vergessenen handwerklichen Fähigkeiten und Erfindungen von früher näher bringen.

  

Tandem-Mofa von 1951 (Foto: Dieter Kraft)

 

Ein Hingucker war beispielsweise das Unikat eines Tandem-Mofas von 1951, bei dem auch der höher sitzende Sozius den Vordermann beim Schalten, Beschleunigen und Bremsen mittels einer entsprechend bestückten 2. Lenkstange ablösen konnte. Genauso skurril war das Subaru Mountainbike mit Allradantrieb aus den 90er Jahren. In schwierigem Gelände konnte auch das Vorderrad über einen zuschaltbaren Zahnriemen angetrieben werden. Es wurden allerdings nur wenige Stücke produziert.

Bereits aus dem Jahr 1974 stammte ein Akku-Bike von Hercules mit einem Bosch-Elektromotor. Die Akkus waren unter dem Trittbrett des Motorrollers montiert. Die Besitzerin fuhr damit täglich zur Arbeit.

Nur die Senioren kennen noch die Spikereifen, die in den 70er Jahren vorübergehend erlaubt waren. Harte Stahlstifte in der Lauffläche der Autoreifen gaben dem Fahrzeug auf vereisten Straßen mehr Griff. Hier war eine Maschine zu bewundern, mit der die Spikes nachträglich in die Reifen geschossen werden konnten.

  

Foto: Dieter Kraft

  

In der frühen Industrialisierungszeit wurde in den Fabriken die benötigte Kraft von an der Hallendecke angebrachten Transmissionswellen über lange Lederriemen auf die Antriebsräder der Werkzeugmaschinen übertragen. Bei der spontanen Vorführung eines solchen Konstrukts mit rotierenden Rädern und schlackernden Bändern fragt man sich: Wieso springt der Riemen nie von der glatten Oberfläche der Räder herunter? Antwort: Die Auflagefläche auf dem Rad ist nicht eben, sondern ganz leicht bauchig, das heißt, der Raddurchmesser ist in der Mitte minimal größer als am Rand. Und der Lederriemen sucht sich durch die Fliehkraft immer die höchste Stelle, und die ist eben in der Mitte.

Nach dem genüsslichen Bewundern alter Fahrzeuge in Quirnheim waren dann im historischen Spielzeugmuseum in Freinsheim ganz kleine Autos zu bestaunen. Auch hier beeindruckten vielfältige Modell-Eisenbahnen, echt funktionstüchtige Dampfmaschinen, Flugzeuge, Schiffe, Musikspielautomaten und sogar Puppenküchen. Damals wurde vieles konstruiert und aufwendig gefertigt ohne Präzisionsautomaten und Computer bei dem damaligen Marktführer, den BING-Werken in Nürnberg. Eine leckere Eiskreation in der angegliederten Eisdiele rundete die Besichtigungstour ab.

 

Auf der Terrasse des Hambacher Schlosses

(Foto: Dieter Kraft)

 

Zum Ausflug in die Vergangenheit der Handwerkskünste und der alten Techniken passen dann auch Erinnerungen an die Geschichte unseres Landes und Begehungen historischer Stätten. Auf der schattigen Sonnenterrasse des Hambacher Schlosses schlossen wir eine lehrreiche, angenehme Tagesreise ab.

Wir hoffen auf weitere Reisen mit unserem seit 33 Jahren wirkenden Vereinsvorstand Edmund Schmitt und bedanken uns wieder einmal für seine aufwendige Planung und die umsichtige Durchführung.

 Dieter Kraft

[Veröffentlicht in den Gemeindenachrichten St. Leon-Rot, 27.05.2022]

  

Zur Bildergalerie

________________________________________________________________

  

Vorstandswahlen am 13. Mai 2022 

Nach 35-jähriger verdienstvoller Tätigkeit für den Verein in verschiedenen Funktionen stellte sich Edmund Schmitt nicht mehr zur Wahl.

 

Der neue Vorstand:

1. Vorsitzender: Klaus Meixner

2. Vorsitzende: Helga Hergenhahn gemeinsam mit Gabi Kraft

Kassenwart wie bisher: Joachim Fahlbusch

Schriftführer: Willi Vocke

  _________________________________________________________________

  

Nach drei Jahren wieder ein

Picknick auf dem Letzenberg

(21. August 2021)

  

Dank an alle, die organisiert und mitgeholfen haben:

Helga, Gabi, Katharina, Uli, Alexander und... !

      

  

     

 

    

   

   

      

 

        

  

Neu in der Fahrzeuggalerie:

EMW 327/2, Mercedes-Benz 280 SE
     

 

          


        

Concours d'Élégance 2017 im Schwetzinger Schlossgarten:
Unsere Clubkameraden Elisabeth und Armin Wittemann im historischen Kostüm
vor ihrem Rochet-Schneider Bj. 1910


        

Letzte Aktualisierungen:

24.11.2022: Edmund Schmitt: Motorräder (III) auf der Veterama Mannheim 2022

17.10.2022: Alexander Wegner: Fotogalerie Zabergäu-Ausfahrt (11)

07.09.2022: Edmund Schmitt - Motorräder (II)

31.07.2022: Ausfahrt Zabergäu

15.07.2022: Edmund Schmitt - Motorräder (I)

11.07.2022: Baden-Baden-Impressionen

01.07.2022: Planung Ausfahrt Dürrenzimmern

01.07.2022: Danksagung Richard Gallagher

21.05.2022: Busausflug in die Pfalz am 15.05.2022: Bilder: Dieter Kraft, Edmund

20.05.2022: Vorstandswahl

06.02.2022: Veranstaltungskalender 2022

25.08.2021: Picknick auf dem Letzenberg

14.09.2020: Bericht: Tagesfahrt in den Schwarzwald am 6.9.20; Bilder: Helga, Willi

18.08.2020: Ankündigung Tagesfahrt in den Schwarzwald; Bugatti-Buch von Horst Schultz

11.01.2020: Veranstaltungskalender 2020

20.12.2019: Bilder von der Weihnachtsfeier (Helga)

08.07.2019: Bericht von der Dreierlei 2019

07.07.2019: Bilder von der Dreierlei-Ausfahrt 2019 (30. Juni): I: Helga, II: Joachim

24.06.2019: Erweiterung der Fahrzeuggalerie Nr. 11, Nr. 12

11.05.2019: Ergebnis der Vorstandswahl

02.05.2019: Die Jagd auf den Jaguar (Dieter)

19.03.2019: Bilder von den Retro Classics Stuttgart 2019

06.03.2019: Veranstaltungskalender 2019

26.09.2018: Bericht und Bilder von der Voralpentour 2018

02.09.2018: Fotostrecke Concours d'élégance 2018 (36)

27.08.2018: "Letzenberg" 2018 - Bilderstrecke (19)

04.07.2018: Programm der Voralpentour 2018

26.05.2018: Bilder von der Schottlandfahrt

18.05.2018: Bericht von der Schottland-Fahrt 2018

23.04.2018: Bericht Odenwald-Ausfahrt 2018

23.04.2018: Erweiterung der Fahrzeuggalerie - Nr. 10

31.01.2018: Programm Schottland-Fahrt 2018

08.01.2018: Historische Bilder von der Englandfahrt 1997

        

Fotoalben: Zum Blättern bzw. Vergrößern Fotos anklicken.
Diashow: N
ach dem Öffnen der Seite oben rechts anklicken.
  
 
Weitere Bildergalerien, Berichte, Videos sind über die Chronik bzw. das Archiv abrufbar.

[Lösch- oder Änderungswünsche]

    

Vatertag 2017: Spontanes Treffen am Elsenzer See