
Home
|
Termine
|
Archiv
|
Chronik
|
Historie
|
Fahrzeuggalerie
|
Links
| Formulare
| Impressum/Datenschutz
Aktuelles
Nächster Stammtisch:
10.
März 2023 "Zum Löwen" Marktstr. 44,
St. Leon ab 19 Uhr
______________________________________ |
Helgas
Bilder von der Weihnachtsfeier sind
online! (28)
 ____________________________________ |
|
Edmund Schmitt
Motorräder auf der Veterama Mannheim 2022
Die
Veterama in Mannheim ist zwar vorbei, aber die Erinnerung an diese
großartige Ausstellung bei idealem Wetter wird wieder wach bei diesen
Bildern, die ich für euch ausgelesen habe:
Fotogalerie
Dazu
möchte ich kurz und der Reihe nach einige Anmerkungen machen, ohne mich
allzu sehr in technischen Details zu verlieren.
Die
Rene Gilette
aus Paris ist nach der Restaurierung ein wahres Prachtstück geworden –
unser Joachim wird daran seine besondere Freude haben.
Die
Zündapp
ist ein typischer Vertreter eines sog. “Bauernmotorrads” gewesen...soll
heißen, diese Fahrzeuge kamen mit minimaler Pflege aus und waren dennoch
zuverlässig und preiswert in der Unterhaltung. Die Bezeichnung war also
nicht abwertend gemeint, ganz im Gegenteil. Ihre Besitzer hatten ganz
andere Aufgaben zu bewältigen, als sich groß um eine regelmäßige Wartung
zu kümmern und dennoch haben diese Fahrzeuge treu ihren Dienst verrichtet.
Das
hier fotografierte Modell hat noch eine Tankschaltung, separaten Tacho und
eine Trapezgabel und dürfte ein Vorkriegsmodell gewesen sein.
Im
Hintergrund eine ebenso gut restaurierte 250-er
BMW,
über die ich in meinem letzten Mail ausführlicher geschrieben habe.
Die
Horex
Regina
war ein Traum vieler Motorradfahrer. Dieser Langhuber hatte meist einen
Hubraum von 350ccm, manchmal auch 250 oder 400ccm. Der Auspuffschlag,
heute nennt sich das Sound, war wirklich beeindruckend. Es gab aber auch
eine weniger schöne Seite an ihr – vollgasfest, damals in den 50-er Jahren
war das noch ein Thema, war sie nur bedingt – sie neigte dann zu
Kolbenklemmern und wehe dem Fahrer, der nicht auf der Hut war und nicht
sofort den Kupplungshebel betätigte...!
Ein
zweites Problem konnte es beim Starten geben – wir reden hier von einem
Kickstarter und keinem elektrischem Anlasser – wer hier vergessen hatte
die Zündung (noch per Handhebel einstellbar) auf “Spät” zu stellen, der
war für ein paar Wochen gehbehindert, weil der Motor rückwärts lief und
über den Kickstarter mit Macht zurückgeschlagen hat – ein Langhuber mit
seinem höheren Drehmoment war hier besonders unbarmherzig.
Der
Firmenname Horex ist zusammengesetzt: aus Bad
Homburg,
dem Firmenstandort und
Rex,
der Einmachgläserfabrik.
Manche
von euch haben vielleicht noch so ein Glas zu Hause: in Kreuzform ist der
Name REX waagrecht und senkrecht auf dem Deckel zu lesen, wobei das “E” in
der Mitte gemeinsam steht.
Die
blaue
NSU
könnte eine Super-Fox (125ccm) oder eine Maxi (175ccm) sein. Daß NSU eine
innovative Firma gewesen ist, hat sie vielfach bewiesen – im Motorrad- und
im PKW-Bau. Der Erfolg von Audi liegt im Wesentlichen auch in der
Übernahme von NSU begründet. Super-Fox, Maxi und Max (250ccm), hatten nach
meinem Wissen als einzige Nachkriegs-Motorräder aus deutscher Fertigung
eine obenliegende Nockenwelle! Eine weitere Besonderheit war der Antrieb
dieser Nockenwelle durch eine sogenannte Schubstangensteuerung, die
besonders laufruhig ihren Dienst verrichtete. Mir ist sonst kein Motor mit
dieser Lösung bekannt, vom PKW-Motor für den NSU Prinz mal abgesehen! Die
geniale Idee dazu hatte der damalige Chefkonstrukteur Albert Roder, (1896
- 1970) der sich wohl auch vom Antrieb bei Lokomotiven der damaligen Zeit
hat anregen lassen. Er war übrigens auch der geistige Vater des
Erfolgsmodells NSU Fox. Mehr über seinen Erfindergeist und seine berufliche
Laufbahn ist unter dem Link
http://www.meisterdinger.de/kon/roder/index.htm
zu
finden - eine hochinteressante
Lebensgeschichte! NSU war 1955 übrigens zum 2. Mal die weltweit größte
Motorradfabrik !
Nürnberg war mal eine Hochburg des Motorradbaus, die hier abgebildete
(deutsche)
Triumph
ist vermutlich eine 350-er Kongress mit M.A.G. Motor.
Ardie, Hercules,
Victoria und Zündapp kamen ebenfalls aus der “Motorradstadt”
Nürnberg, die für die Fabrikation qualitativ hochwertiger Motorräder
weithin bekannt war.
https://artsandculture.google.com/story/kQVxk6pjX0I2KA?hl=de
In dieser
Bildersammlung sind teils seltene Motorräder aus der Frühzeit des
Motorradbaus zu sehen...die meisten (oder alle ?) aus Nürnberg.
Und so
sieht Motorradbau “heute”
aus, aber das ist ja auch schon wieder an die 50 Jahre her! Die
blitzsauber restaurierte
Suzuki
GT500 mit dem 2-Zylinder Zweitaktmotor
wurde in den 70-er Jahren gebaut und hatte 38 PS.
Wer kennt ihn
nicht, den bärtigen Mann, selbst schon ein Veteran, der für geringes Geld
seine Transportdienste für die gekauften schweren “Brocken” der
Veteramabesucher vom Austellungsgelände bis zu ihrem geparkten Fahrzeug,
anbietet. Schön, daß es noch solche “Konstanten” gibt, über die wir uns
jedes Veterama-Jahr erneut freuen dürfen.
Die
BMW
R42 wurde von 1925 bis
1928 als Tourenmotorrad gebaut. Mit
ihren 12 PS aus 500ccm und relativ leichten 127 kg schaffte sie damals 95
km/Std. – mehr als genug für die Straßen zu der Zeit.
Die
4-Zylinder
Militaire
ist eine absolute Rarität ! Den prestigeträchtigen 4 Zylindermotoren
durfte man allerdings nie zu viel Leistung abverlangen, da hintereinander
angeordnet nur der erste Zylinder ausreichend gekühlt wurde – das war aber
bei allen anderen Motoren dieser Bauart genauso. Ich kann mir gut
vorstellen, daß in der Bedienungsanleitung darauf hingewiesen wurde, daß
Vollgasfahren nur im Winter oder bei Seitenwind möglich
ist.
Aber Scherz
beiseite – die ungewöhnliche Konstruktion ist ca. 1915 in USA auf den
Markt gekommen und holte aus den zunächst 1200 ccm 11 PS heraus. 1917
schon ging die Firma in Konkurs.
Wer
kennt unter den Oldtimerenthusiasten nicht die Marke
Wanderer,
die 1932 in die Auto-Union eingebracht und diese wiederum zum Vorläufer
der Audi-Werke wurde. Wanderer in Chemnitz war durch seine Qualität damals
das, was man heute als Mercedes unter den Fahrzeugen bezeichnet.
Die abgebildete
Maschine vom Typ 2 1/2 PS mit 327 ccm von 1910, hatte noch Riemenantrieb
und einen mit Karbidgas betriebenen Scheinwerfer. Es ist stark zu
vermuten, daß hier noch ein Oberflächenvergaser zum Einsatz gekommen ist,
hierbei ist der flüssige “Brennstoff” im Tank verdunstet und wurde mit
Luftzumischung zum Motor geführt.
Ein so
betriebener Motor konnte auch mit allen möglichen Spirituosen betrieben
werden. Besonders gut lief damit der Motor auf holpriger Strecke, weil
durch das Schütteln des Treibstoffes mehr Gas verdunstet ist.
Der
Motor hatte ein gesteuertes Auslaßventil und vermutlich ein sog.
“Schnüffelventil” als Einlaßventil – es öffnete sich durch den Unterdruck
bei der Abwärtsbewegung des Kolbens automatisch.
Die
Anordnung der Ventile ist hier als ioe-Steuerung (inlet over exhaust =
Einlaß über Auslaß) ausgeführt, was auf die Lage der Ein- und
Auslaß-Kanäle, bzw. -Ventile hinweist - man spricht auch von
wechselgesteuerten Ventilen.
Auffallend ist das Fehlen einer Vorderradbremse. Nachdem im frühen
Motorradbau auch Vorderradbremsen vorhanden waren und das Blockieren der
Bremse aber schwere Unfälle verursacht hatte, hat man auf diese Bremsen
dann erst mal eine Zeit lang ganz verzichtet – diese Entscheidungen sind
um 1910 (+/-) gefallen und nicht nur bei Wanderer.
Als
letztes Bild sei hier die
Standard
BS 500 (Ludwigsburg) in der Luxusausführung vorgestellt, die von 1928-33
gebaut wurde und es mit ihren 12 (oder 16?) PS aus einem
M.A.G.-Motor auf 120 km/Std. gebracht hat.
Ich bin gerade am
überlegen, ob das das gleiche Modell der grünen Standard von Fred ist?
_________________________________________
|
Edmund Schmitt
Motorräder (II)
Hier
mein 2. Beitrag aus der Welt des Motorrads.
Zur Fotogalerie
Auf der diesjährigen Oldtimerausstellung in
Dielheim bin ich wieder auf alte “Bekannte”
getroffen. Über jedes dieser legendären
Motorräder gäbe es eine Menge zu berichten,
aber ich will mich nur auf einige Merkmale
beschränken.
Die Quick von NSU
(1936-53) gab’s schon vor dem Krieg, aber so
richtig an Bedeutung hat sie erst danach
gewonnen. Dieses “Moped” war mithin das
“Rückgrat” der Mobilisierung beim Wiederaufbau
der Wirtschaft. Über 235 000 Stück wurden
davon gebaut. Zuverlässigkeit und Genügsamkeit
waren sprichwörtlich. Die 3 PS aus ca. 100
ccm, die die Quick auf 60 km/Stunde
beschleunigen konnte, waren vollkommen
ausreichend für diese Zeit. Anbei ein Foto
einer unrestaurierten Quick.
“Fixe Fahrer fahren Fox” war seinerzeit
(1949-54) ein Werbespruch für dieses
außergewöhnliche kleine Motorrad – und das war
nicht übertrieben. In der 100 ccm-Klasse gab
es seinerzeit so gut wie keine Viertakter, und
sie alle kamen nicht an die Leistung der
kleinen Fox heran – hatten alle nur 2,5 bis
4,5 PS zu bieten. Mit 6 PS bei der Fox waren
dagegen gut 80 km/Stunde zu erreichen.
Ungewöhnlich: Die kostengünstige Konstruktion
der Kurbelwelle war nur einseitig gelagert
(fliegende Kurbelwelle), und bei der Fox kam
zum ersten Mal ein Pressstahlrahmen zum
Einsatz, der ebenfalls die Kosten senkte;
Super-Fox, Maxi und Max sollten danach diesem
Beispiel beim Rahmenbau noch folgen. Über den
Nockenwellen lagen Schlepphebel, die den Hub
dann verschleißarm an die Stoßstangen
weitergaben – überhaupt nicht
selbstverständlich! Die NSU-Fox
vom Chefkonstrukteur Albert Roder hatte das
Aussehen eines richtigen Motorrads - was sonst
noch auf dem Markt war, hat in der
Hubraumklasse eher an ein Moped erinnert. Das
Hinterrad war gefedert, was in der Klasse und
zu der Zeit auch bei größeren Motorrädern noch
keinesfalls Standard war – sie war als
Hinterradschwinge mit Zentralfeder ausgeführt
– so etwas nennt sich heute
Cantilever-Federung. Wen das immer noch nicht
überzeugt hatte, musste beim Preis von nur 985
DM einsehen, dass es fürs Geld nichts Besseres
in der Klasse gab. Von 1949 bis 1954 wurden
ca. 59 000 Exemplare der Fox gebaut.
Unsere erste Motorisierung war dann
folgerichtig auch eine Fox – ich erinnere mich
noch gut an die Fahrten zu dritt (!) zwischen
Wiesloch, Malsch und Rettigheim, aber auch an
Ausflüge nach Speyer und zum Einkaufen nach
Bruchsal – die Polizei hat damals bei dem
“Trio” noch ein Auge zugedrückt. NSU war, wie
auch DKW, einmal eine der größten
Motorradfabriken der Welt, wobei NSU die
größere “Strahlkraft” in die Welt hinaus
vorzuweisen hatte.
Die hübsche
kleine Honda CB100 wurde von
1971 bis 1985 gebaut. Mit obenliegender
Nockenwelle und hoher Drehzahl (11 000)
leistete der 100 ccm-Motor 11,5 PS und
ermöglichte damit eine Geschwindigkeit von 110
bis 120 km/Stunde. Die Japaner hatten zu der
Zeit längst bewiesen, dass solche Drehzahlen
beherrschbar waren. Um die Motoren von der
Baugröße her klein zu halten und trotzdem
beachtliche Leistungen zu erzielen, gab es nur
den Weg über eine entsprechend hohe Drehzahl.
Die Moto Guzzi V7 (ca. 700
ccm) wurde von 1967 bis 1976 gebaut; sie hatte
anfangs nur 40 PS und konnte bei dem
Hubraum-Leistungsverhältnis deshalb recht
schaltfaul gefahren werden. Bei diesem
Verhältnis sollte der Motor eigentlich auch
“ewig” halten – ebenso der Kardanantrieb, der
von der Konstruktion her schon verschleißarm
ist. Wenn ich mich richtig erinnere, hat man
darauf geachtet, dass einige Aggregate aus dem
Automobilbau (FIAT?) verwendet wurden –
Anlasser und Lichtmaschine, z.B. Das hatte
Kosten- und Verfügbarkeits-Vorteile. Die V7
wurde gerne mit Seitenwagen betrieben.
Die gute BMW R25/3 mit ihren
bescheidenen 12 PS und Kardanantrieb stand
ebenfalls für Zuverlässigkeit und lange
Haltbarkeit. Damit war man komfortabel mit 95
km/Stunde unterwegs. Von diesem Urmodell
wurden ab 1950 über 23 000 Motorräder gebaut.
Es folgten weitere Varianten, z.B. die R25/2
ab 1951, R25/3 von 1953-56 mit
Vollnabenbremsen, und ab 1956 kam die R26 mit
jetzt 15 PS; es endete mit der R27 mit 18 PS,
die von 1960-66 gebaut wurde. R26 und R27
hatten, entgegen ihrer Modellbezeichnung,
immer noch 250 ccm, aber beide hatten jetzt
eine Vorderradschwinge für gesteigerten
Fahrkomfort.Insgesamt wurden von diesen
250ccm-Motorrädern zwischen 1950 und 1966 ca.
155 000 Maschinen gebaut. R26 und R27 konnten
in der Motorradkrisenzeit nicht mehr an den
Erfolg der Vorgängermodelle anknüpfen.
Ungewöhnlich bei BMW-Motorrädern war die
Konstruktion des Kickstarters. Trotz des
relativ kleinen Hubraums wurde auch sie gerne
im Seitenwagenbetrieb gefahren, z.B. mit einem
Steib LS200.
Hier noch ein Link zu einem kleinen Video: BMW
R25/3 in Aktion und Montage eines Motorrads:
https://www.youtube.com/watch?v=1oPaqxsmrnw.
Erwähnt sei noch, dass der Motortyp auch in
der Isetta Verwendung fand.
Zum
Schluss noch eine
Ducati
Desmo(dromic)
(vermutlich mit zwischen 750 und 850 ccm); der
Name weist auf eine Zwangssteuerung der
Ventile hin, d.h. sie sind durch eine
Kurvenbahn gezwungen, eine exakt
vorgeschriebene Bewegung zu machen, was bei
hohen Drehzahlen zur Erzielung von maximalen
Leistungen erforderlich ist, aber hohe Kräfte
und demnach hohen Verschleiß verursacht.
Jedenfalls kann das Ventil nicht mehr
flattern, d.h. es kann kein Eigenleben, durch
Trägheit bedingt, mehr entwickeln. Die
Zwangssteuerung gab’s bereits bei einem
NSU-Motorrad von 1909, geht aber zurück auf
Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach. Bei den
geringen Drehzahlen, die damals noch üblich
waren, hat der Verschleiß kaum eine Rolle
gespielt, weil keine hohen Kräfte im Spiel
waren.
Zum
Schluss will ich noch auf eine kleine
Preissensation hinweisen – wer ein neues
Motorrad im klassischen Stil kaufen möchte,
sollte mal einen Blick auf die
brandneue
350-er
Royal Enfield
Meteor
für 4100 Euro (!) werfen. Sie hat zwar nur 20
PS, aber die 350-er der 50-er Jahre hatten
auch nicht mehr, dafür ist aber auch sie ein
Langhuber mit bereits hohem Drehmoment in den
niedrigen Drehzahlen – wenn man so will, ein
neuwertiger “Oldtimer” zum Schnäppchen-Preis:
https://www.youtube.com/watch?v=h6vcyH8iLJY.
____________________________________________________
|
Ausfahrt ins Zabergäu
(20. Juli 2022)
Zur ersten gemeinsamen Ausfahrt nach langer Corona-Pause, in der das
Clubleben, zumindest was die Aktivitäten mit dem eigenen fahrbaren
Untersatz betrifft, auf Sparflamme lief, trafen wir uns am Morgen des 20.
Juli in gelöster Stimmung endlich einmal wieder auf dem Harres-Parkplatz.
Das Wetter hatte es gut mit uns gemeint, fast zu gut, brannte die Sonne
doch am bisher heißesten Tag des Jahres schon um diese Zeit erbarmungslos
vom Himmel - für den Veteranenfreund aber kein Problem. Los ging's um halb
elf, Ziel war Dürrenzimmern im Zabergäu.

Über Malsch, Angelbachtal, Östringen und Eichelberg fuhren wir im Konvoi
auf wenig befahrenen Nebenstraßen Richtung Eppingen. In der Dorfmitte von
Elsenz dann ein plötzlicher Stopp der Kolonne; das Führungsfahrzeug war
mit lautem Knall über eine auf der Hauptsttraße liegende gebrochene
Fahrwerksfeder gefahren; zwar war nichts passiert, das Corpus delicti
musste den Tour-Teilnehmern aber natürlich dann auch trophäenartig
präsentiert werden. Nach Eppingen passierte man den Ottilienberg mit
seiner Wallfahrtskapelle, um dann vor Kleingartach die Grenze vom
Kraichgau zum Zabergäu, also von Baden nach Württemberg zu überschreiten,
respektive zu überfahren. Der Höhenzug des Heuchelbergs bestimmte ab jetzt
das Landschaftschaftsbild; an seinen sonnenverwöhnten Südhängen gedeihen
vor allem die typisch Württemberger Rebsorten Lemberger und Trollinger.
Der intensive Weinbau macht das Zabergäu um das Flüsschen Zaber zu
Deutschlands größter Rotweinlandschaft.
Durch historische Fachwerkdörfchen führte uns der Streckenplan weiter zum
Zielort Dürrenzimmern und seinem Hausberg, dem "Hörnle". Auf steiler Rampe
ging es hoch zum großen Waldparkplatz vor der gleichnamigen Waldschenke.
Von deren großem Wein- und Biergarten genießt man einen atemberaubenden
Ausblick über das gesamte Zabergäu, bei klarem Wetter reicht die Sicht bis
zum Stuttgarter Fernsehturm.

Nach einer ausführlichen, an schattigem Platz verbrachten Mittagspause,
die neben Essen und Trinken vor allem dem zweiten Zweck der Ausfahrt, dem
geselligen Beisammensein, Gesprächen und Erfahrungsaustausch gewidmet war,
machten wir uns in Erwartung einer kühlen Kellereiführung auf zum Weingut
Rolf Willy im nahegelegenen Nordheim. Nachdem wir im mediterran
gestalteten Innenhof unsere Fahrzeuge abgestellt hatten, begrüßte uns im
Proberaum der Juniorchef der Privatkellerei bei einem kleinen Sektempfang
und führte humorvoll und beredt in die Firmengeschichte ein. Aktuell
vermarktet die Privatkellerei ungefähr 220 ha Rebfläche aus den Weinbergen
der Familie Willy und ihrer angeschlossenen Erzeugergemeinschaft. Neben
den Weinen werden auch Seccos, Liköre und Edelbrände angeboten. Viele
Auszeichnungen bei nationalen und internationalen Wettbewerben für die
Spitzenweine sprechen für sich.

Nach dem prickelnden Empfang ging es in den kühlen Keller. Die Führung
durch die weiträumige Anlage gewährte interessante (W)einblicke hinter die
Kulissen. Durch einen langen Tunnel marschierten wir von der alten in die
vor drei Jahren für zehn Millionen Euro erbaute neue Kellerei.
Beeindruckend. Dicht an dicht stehen reihenweise die Barriquefässe, in
denen die Weine reifen. Schließlich führte uns der Fahrstuhl wieder in die
Oberwelt. In der modernen (und klimatisierten) Besucherlounge, deren große
Glasfront den Blick auf den Heuchelberg freigibt, bildete eine Weinprobe
den Abschluss unserer Führung. Die Fahrer mussten sich zwar notgedrungen
großenteils mit Mineralwasser begnügen, während die Beifahrer(innen) dem
Wein zusprechen konnten, aber trotzdem klang unser Ausflug natürlich in
angeregter und entspannter Atmosphäre aus.

Unser Dank geht an Werner Knebel, der die schöne Ausfahrt initiierte und
organisierte.
[Veröffentlicht in
den Gemeindenachrichten St. Leon-Rot, 29.07.2022]

Fotogalerie, Video
(Alexander)
______________________________________________
|
Edmund Schmitt:
Motorräder
(Zur
Bildergalerie)
Beim Schleppertreffen in Mühlhausen waren neben
den obligatorischen Treckern auch ein paar Motorräder zu sehen - unter
anderem eine “La Francaise Diamant” - diese Marke war völlig neu für mich.
Wer mehr darüber erfahren möchte findet’s unter:
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=La+Francaise+Diamant
Auch ein paar
top-restaurierte Zündapp Kleinkrafträder gab es zu bewundern.
Das Gespann ist eine
russische Kopie (hier mit einigen Abänderungen) unserer 750-er BMW R71
(1938-42) und wurde an 2 Standorten gebaut; sie ist bei uns
Oldtimerfreunden als Dnepr oder Ural bekannt. In der ältesten Serie, die
der R71 am nächsten gekommen ist, hieß sie M72. Auch Donghai aus China hat
diese BMW mal als Yangtze 750 nachgebaut.
Der beeindruckende
Lanz-Bulldog trägt bereits ein Firmenschild mit beiden Namen: John Deere
und Lanz und ist schon grün lackiert – Lanz war immer blau.
Wer sagt denn, daß
moderne Motorräder immer häßlich aussehen müssen?
Es gibt einige, die in
den letzten Jahren mit klassischem Design auf den Markt gekommen sind und
sogar einen kernigen, aber unaufdringlichen Sound haben...viele davon in
der 125-er Klasse. Ein schönes Beispiel ist mir letztens vor die Linse
gekommen: eine Brixton – auffällig sind die Ballonreifen:
https://www.brixton-motorcycles.com/de/models/
Die Yamaha XJ 650
(vermutlich 71 PS-Version) aus den 80-er Jahren wartet auf einen neuen
Besitzer, vermute ich mal:
https://de.wikipedia.org/wiki/Yamaha_XJ_650
|
________________________________________________________________

Beim 45. Oldtimer-Meeting im Baden-Badener Kurpark
(8.-10. Juli 2022) wurde der 1953er MG TD Roadster
unserer Vereinskameraden Esther und Willi Nissel als
einer der 120 schönsten Oldtimer mit einem Pokal prämiert. Die Jury
berücksichtigte bei der Preisvergabe neben Zustand und Seltenheitswert der
Oldtimer auch „Costumes d’époque“ oder eine Blumendekoration. Die
Siegerehrung im Anschluss an den Corso bildete den Abschluss und Höhepunkt
des Oldtimertreffens am Sonntagnachmittag.
Herzlichen Glückwunsch an Esther und Willi!
Foto-Galerie: Baden-Baden-Impressionen (43 Fotos, Willi
V.)

_________________________________________________________________
|
|
|
Zeitreise in die Technikgeschichte
Busausflug in die Pfalz
am 15. Mai 2022
Seit
fast 40 Jahren treffen wir uns sowohl zu regelmäßigen Clubabenden als auch
zu gelegentlichen Ausfahrten. Mit unseren meist selbst restaurierten alten Autos fahren wir über ruhige Nebenstraßen
durch die nähere Umgebung und genießen die Natur und die schönen
Landschaften und fragen uns, warum man im Urlaub immer in die Ferne
schweifen muss. In Deutschland ist es doch auch sehr schön. Da laden
wunderbare Fleckchen ein zum Anhalten, zur Kaffeerast oder gar zum kleinen
Picknick. Außerdem besichtigen wir gerne private Oldtimermuseen, von
denen es in der näheren Umgebung eine ganze Menge gibt. Für größere
Entfernungen wird dann auch schon mal ein Omnibus angemietet.
Letzten Sonntag
führte die Busfahrt in die Pfalz nach Quirnheim zum Motorrad-Technikmuseum
„Leiningerland“. Hier haben 170 Mitglieder eines Vereins neben zahlreichen
wunderschönen alten Zweirädern auch außergewöhnliche und seltene Schätze
zusammengetragen und wieder instand gesetzt. Sie wollen damit den
Besuchern und vor allem der Jugend die Technik und die heute meist
vergessenen handwerklichen Fähigkeiten und Erfindungen von früher näher
bringen.

Tandem-Mofa von
1951 (Foto: Dieter Kraft)
Ein Hingucker war
beispielsweise das Unikat eines Tandem-Mofas von 1951, bei dem auch der
höher sitzende Sozius den Vordermann beim Schalten, Beschleunigen und
Bremsen mittels einer entsprechend bestückten 2. Lenkstange ablösen
konnte. Genauso skurril war das Subaru Mountainbike mit Allradantrieb aus
den 90er Jahren. In schwierigem Gelände konnte auch das Vorderrad über
einen zuschaltbaren Zahnriemen angetrieben werden. Es wurden allerdings
nur wenige Stücke produziert.
Bereits aus dem Jahr
1974 stammte ein Akku-Bike von Hercules mit einem Bosch-Elektromotor. Die
Akkus waren unter dem Trittbrett des Motorrollers montiert. Die Besitzerin
fuhr damit täglich zur Arbeit.
Nur die Senioren
kennen noch die Spikereifen, die in den 70er Jahren vorübergehend erlaubt
waren. Harte Stahlstifte in der Lauffläche der Autoreifen gaben dem
Fahrzeug auf vereisten Straßen mehr Griff. Hier war eine Maschine zu
bewundern, mit der die Spikes nachträglich in die Reifen geschossen werden
konnten.

Foto: Dieter
Kraft
In der frühen
Industrialisierungszeit wurde in den Fabriken die benötigte Kraft von an
der Hallendecke angebrachten Transmissionswellen über lange Lederriemen
auf die Antriebsräder der Werkzeugmaschinen übertragen. Bei der spontanen
Vorführung eines solchen Konstrukts mit rotierenden Rädern und
schlackernden Bändern fragt man sich: Wieso springt der Riemen nie von der
glatten Oberfläche der Räder herunter? Antwort: Die Auflagefläche auf dem
Rad ist nicht eben, sondern ganz leicht bauchig, das heißt, der
Raddurchmesser ist in der Mitte minimal größer als am Rand. Und der
Lederriemen sucht sich durch die Fliehkraft immer die höchste Stelle, und
die ist eben in der Mitte.
Nach dem
genüsslichen Bewundern alter Fahrzeuge in Quirnheim waren dann im
historischen Spielzeugmuseum in Freinsheim ganz kleine Autos zu bestaunen.
Auch hier beeindruckten vielfältige Modell-Eisenbahnen, echt
funktionstüchtige Dampfmaschinen, Flugzeuge, Schiffe, Musikspielautomaten
und sogar Puppenküchen. Damals wurde vieles konstruiert und aufwendig
gefertigt ohne Präzisionsautomaten und Computer bei dem damaligen
Marktführer, den BING-Werken in Nürnberg. Eine leckere Eiskreation in der
angegliederten Eisdiele rundete die Besichtigungstour ab.

Auf der Terrasse
des Hambacher Schlosses
(Foto: Dieter
Kraft)
Zum Ausflug in die
Vergangenheit der Handwerkskünste und der alten Techniken passen dann auch
Erinnerungen an die Geschichte unseres Landes und Begehungen historischer
Stätten. Auf der schattigen Sonnenterrasse des Hambacher Schlosses
schlossen wir eine lehrreiche, angenehme Tagesreise ab.
Wir hoffen auf
weitere Reisen mit unserem seit 33 Jahren wirkenden Vereinsvorstand Edmund
Schmitt und bedanken uns wieder einmal für seine aufwendige Planung und
die umsichtige Durchführung.
Dieter
Kraft
[Veröffentlicht
in den Gemeindenachrichten St. Leon-Rot, 27.05.2022]
Zur Bildergalerie
________________________________________________________________
|
Vorstandswahlen am 13. Mai 2022
Nach 35-jähriger verdienstvoller Tätigkeit für den Verein in verschiedenen Funktionen stellte sich
Edmund Schmitt nicht mehr zur Wahl.
Der neue Vorstand:
1. Vorsitzender: Klaus Meixner
2. Vorsitzende: Helga Hergenhahn gemeinsam mit Gabi Kraft
Kassenwart wie bisher: Joachim Fahlbusch
Schriftführer: Willi Vocke
_________________________________________________________________
|
Nach
drei Jahren wieder ein
Picknick
auf dem Letzenberg
(21. August 2021)
Dank
an alle, die organisiert und mitgeholfen haben:
Helga, Gabi, Katharina,
Uli, Alexander und... !
|

|
|

|
|

|
|

|
|

|
|

|
|
 |
|
|